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Das Schwarz-Wei??-Foto eines M??dchens in dunklem Badeanzug auf einem Kieselstrand. Im Hintergrund eine Steilk??ste. Sie sitzt auf einem flachen Stein, die kr??ftigen Beine ausgestreckt, die Arme auf den Felsen gest??tzt, die Augen geschlossen, den Kopf leicht zur Seite geneigt. Sie l??chelt. Ein dicker brauner Zopf f??llt ihr ??ber die Schulter, der andere verschwindet hinter ihrem R??cken. Offensichtlich imitiert sie die Pose der Filmstars aus Cin??monde oder aus der Werbung f??r Ambre-Solaire-Sonnenmilch und will so ihrem dem??tigend unreifen Kleinm??dchenk??rper entfliehen. Auf ihren Schenkeln und Oberarmen zeichnet sich der helle Abdruck eines Kleides ab, ein Hinweis darauf, dass ein Ausflug ans Meer f??r dieses Kind eine Seltenheit ist. Der Strand ist menschenleer. Auf der R??ckseite: August 1949, Sotteville-sur-Mer. Kindheit in der Nachkriegszeit, Algerienkrise, die Karriere an der Universit??t, das Schreiben, eine prek??re Ehe, die Mutterschaft, de Gaulle, das Jahr 1968, Krankheiten und Verluste, die so genannte Emanzipation der Frau, Frankreich unter Mitterrand, die Folgen der Globalisierung, die uneingel??sten Verhei??ungen der Nullerjahre, das eigene Altern. Anhand von Fotografien, Erinnerungen und Aufzeichnungen, von W??rtern, Melodien und Gegenst??nden vergegenw??rtigt Annie Ernaux die Jahre, die vergangen sind. Und dabei schreibt sie ihr Leben ??? unser Leben, das Leben ??? in eine v??llig neuartige Erz??hlform ein, in eine kollektive, ??unpers??nliche Autobiographie??. Geschichte ihrer selbst, Gesellschaftsportr??t, universelle Chronik: Annie Ernaux hat ein melancholisches Meisterwerk der Ged??chtnisliteratur geschrieben und einen schillernden roman total.