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Der 2006 noch zu Lebzeiten Walter Kempowskis (1929-2007) veröffentlichte Roman schildert die Vertreibung einer ostpreußischen Gutsherren-Familie von Hof und Land im Winter 1945. Den chaotischen Treck nach Westen überlebt nur der kleine Sohn der Familie.

Als mit "Alles umsonst" der letzte zu Lebzeiten Walter Kempowskis (1929-2007) veröffentlichte Roman erschien (BA 11/06), war das Kritiker-Echo überwiegend positiv, zum Teil enthusiastisch. Und auch von den vielen Fans des Autors hat sich wohl kaum einer die bewegende Geschichte der Vertreibung einer ostpreußischen Gutsherren-Familie von Hof und Land im Winter 1945 und ihrer chaotischen Flucht nach Westen entgehen lassen (Taschenbuch-Ausgabe 2008). Das Faszinierende des Romans liegt damals wie heute in dem für Kempowski typischen lakonischen Chronikstil, der den Zeit-Horizont weder gedanklich noch sprachlich je überschreitet und so den Leser zur Stellungnahme aus der historischen Distanz provoziert. Der mit seinem Thema "Flucht und Vertreibung" noch immer aktuelle Roman sollte schon in größeren Mittelstadtbibliotheken im Bestand sein. Die neue Taschenbuchausgabe der Romane Kempowskis im Penguin-Verlag (zuletzt "Heile Welt", ID-B 10/18) bietet jetzt die Chance, verschlissene oder vergilbte Bibliotheksexemplare preiswert zu ersetzen.